Entlasst die Familien in die Freiheit!
von Birgit Kelle
Die
deutsche Politik braucht einen neuen Familienliberalismus. Widerstand
ist angesagt gegen den Nanny-Staat, der Familien nicht zutraut, sich
selbst zu organisieren. Ein Plädoyer für mehr Freiheit.
hier:
Familie wird zum Störfaktor, Kinder werden zur Manövriermasse auf dem
Verschiebebahnhof Krippe, Mutterschaft zu einem notwendigen Übel, deren
Aufwand auf ein Minimum des Gebäraktes reduziert wird. Frauen als
Brutkästen. Fehlt nur noch, dass die Kreissäle in die Kitas verlegt
werden. Nicht nur der Mann, auch die Frau und das Kind sollen sich
einfügen in die Bedürfnisse des Staates, des Marktes, der Wirtschaft.
Das ist Kapitalismus pur. Und im gleichen Atemzug greift der Staat ohne
merkliche Gegenwehr der Familien in Deutschland immer weiter in die
privatesten Räume des Individuums ein. Das Private ist längst politisch.
Auf dem Weg zum Nanny-Staat
Da redet eine ganz Gesellschaft von Vielfalt, von
individueller Förderung, von der Suche nach Talenten, die wir ja so
dringend brauchen – erlaubt sich aber gesellschaftspolitisch auf
Einbahnstraße zu schalten. Diversity – ein gern genutztes Schlagwort der
selbsternannten, toleranten Moderne, sie gilt nur für die möglichst
vielfältige sexuelle Ausrichtung des Menschen, seltsamer Weise aber
nicht für unterschiedliche Erziehungsstile, Lebensstile,
unterschiedliche Weltanschauungen, unterschiedliche Wertvorstellungen.
Die Diversität im Denken ist aus der Mode gekommen. Wäre ihre
Grundvoraussetzung ja die Freiheit, selbst über das eigene Leben zu
entscheiden. Die Freiheit, als Familie den eigenen Lebensstil selbst zu
wählen. Die Freiheit, die Kinder nach den eigenen und sehr
unterschiedlichen Vorstellungen zu erziehen. Stattdessen macht sich eine
breite Versorgungs- und Betreuungsmentalität breit.
hier:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/liberalismus-auf-dem-weg-zum-nanny-staat/8907658-2.html
Liberalismus erschöpft sich nicht in der Ablehnung der Praxisgebühr
Die Lösung unserer familienpolitischen Misere
mit immer ärmeren Familien und immer weniger geborenen Kindern liegt
also möglicherweise nicht in einem Mehr an Wohlfahrt und staatlicher
Rundumbetreuung, sondern in einem Weniger an staatlicher Intervention.
Einem Mehr an Freiheit. Nehmt den Familien nicht mehr so viel weg, dann
müsst ihr ihnen nicht so viel zurückgeben. Entlasst die Familie in die
Freiheit. Man müsste sie alle auf die Barrikaden schicken, wenn die
Familien nicht oft schon so eingelullt wären durch das Mantra, das der
Staat ihnen angeblich helfe. Stattdessen werfen sie sich in den Staub
und danken demütig für die Brotsamen, die man ihnen zuwirft, die ihnen
der Staat aber vorher doch selbst erst aus der Tasche gezogen hat.
hier:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/liberalismus-liberalismus-erschoepft-sich-nicht-in-der-ablehnung-der-praxisgebuehr/8907658-3.html
ja, graue Zeiten!?